Dr. Christoph C. Baumann

Mittwoch, 25. Mai 2016

 

Zähringer Burg, Bollwerk der Eidgenossen, Bollwerk des Glaubens

Mit der Übertragung der Verwaltung (Rektorat) über das Burgund durch Kaiser Lothar III. 1127 an die Zähringer begannen diese, im Gebiet der Aare und der Saane einen Städtegürtel mit Bern, Burgdorf (Berthoud), Thun, Murten (Morat) und eben Freiburg (Berthold IV. 1157) zu gründen. Auf sie ging der wehrhafte Burgkern, der zähringische „Bourg“ zurück. Die Stadt ging 1218 auf Kyburg über, wurde 1277 habsburgisch, 1452 savoyisch und fünf Jahre nach der Schlacht von Murten mit Solothurn 1481 eidgenössisch. Es war der erste Kanton, der auch in französischsprachigem Gebiet gelegen war. Ähnlich wie Bern entwickelte sich die mit mächtigen Stadtmauern und Bollwerken gesicherte Stadt dank guter wirtschaftlicher Verhältnisse.

Die grosse Zäsur erfolgte durch die Reformation, der sich Freiburg, anders als Bern und die Waadt, nicht anschloss. Stadt und Kanton wurden in der Folge inmitten reformierter Gebiete zu einem Bollwerk des katholischen Glaubens. Mit Ausnahme der kurzen Episode der radikalen Regierung (1848-1856) konnten viele geistliche Orden in der Stadt in ihren angestammten und im Verlaufe der Zeit wertvoll ausgeschmückten Gebäuden verbleiben, die in letzter Zeit aufwändig renoviert wurden. Von grosser religiöser und kultureller Bedeutung war die Gründung des Jesuiten-Kollegs St. Michael, u. a. durch Petrus Canisius, welche Freiburg zu einer Hochburg der Gegenreformationszeit machten. Ebenso bewirkte die Grundsteinlegung der katholischen Universität 1889, dass Freiburg ein Zentrum der katholischen Schweiz mit internationalem Ansehen wurde. Unsere Stadtbesichtigung berücksichtigt eine ganze Reihe historisch und kunstgeschichtlich bedeutender Sehenswürdigkeiten.

Programm

Individuelle Anreise. 0900 Uhr: Treffpunkt beim Eingang des Bahnhof Freiburg. Beginn des Stadt-Rundgangs in der Oberstadt: Besichtigung des Collège St-Michel, dem Kloster der Visitandinnenin der Altstadt, der Franziskanerkirche mit dem berühmten „Nelkenmeister-Altar“ und der Kathedrale St. Nikolaus mit ihren europaweit bekannten Jugendstil-Fenstern. Via Rathaus geht es zur Augustinerkirche und anschliessend zum Mittagessen. Nachmittags Ausführungen zur Vorstadt-Befestigung: das mittelalterliche Berntor, das Kornhaus und die Johanniter-Komturei in der Neustadt stehen dabei im Zentrum. Der Besuch des Zisterzienserinnen-Kloster Maigrauge beendet unseren Rundgang durch die Zähringerstadt an der Saane. Rückkehr zum Bahnhof am späten Nachmittag, individuelle Rückreise.

Bildergalerie

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