Reiseleitung: Oberst (a D) Kurt Steinegger
Reisedaten: Dienstag, 18. – Sonntag, 22. Juni 2019
Das Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Oder und Spree
Trotz gewaltiger Anfangserfolge der Wehrmacht standen russische Truppen nach knapp 4 Jahren Krieg bei den Seelower Höhen vor Berlin. Mit einer ungeheuren Konzentration von Menschen und Material wurde die letzte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden geführt. In zehn Tagen wurden die Verteidiger von Berlin unter extremen Verlusten für beide Seiten niedergerungen. Der Widerstand des nationalsozialistischen Deutschland erlosch allerdings erst, als die Alliierten unter dem Einsatz ihres weit überlegenen Potentials die Wehrmacht niedergeworfen und das Land besetzt hatten. Die Wehrmacht leistete der Roten Armee vor allem im brandenburgischen Raum bis ins Zentrum der in Trümmer liegenden Reichshauptstadt hartnäckigsten Widerstand. Die Schlacht um die Seelower Höhen und um den Kessel von Halbe wurde zum blutigen Kulminationspunkt. Keine andere Landschaft in Deutschland wurde derartig durch den Krieg umgepflügt, so dass noch heute Spuren im Gelände zu finden sind. Auf beiden Seiten starben in den letzten «fünf Minuten vor zwölf» tausende Soldaten einen sinnlosen Tod. Der von Stalin forcierte Wettlauf mit den Westalliierten nach Berlin wurde noch beschleunigt durch den Wettlauf der ehrgeizigen miteinander konkurrierenden Generäle Shukow und Konew um den Siegesruhm.
Unmittelbar bevor die russischen Truppen das Regierungsviertel in Berlin stürmten, beging Hitler im Führerbunker unter der Reichskanzlei Selbstmord. Viele der letzten bei ihm verbliebenen Naziführer versuchten danach durch Flucht aus der umklammerten Reichshauptstadt zu entkommen, um nicht in sowjetische Kriegsgefangenschaft zu geraten. Die Verteidiger von Berlin kapitulierten am 2. Mai 1945 bedingungslos gegenüber der sowjetischen Führung. Die übrigen Teile der Wehrmacht kapitulierten in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945. Damit endete das 1000jährige Reich bereits nach 13 Jahren in Schutt und Asche.
Die Exkursion ist eine hervorragende Gelegenheit, operative und taktische Aspekte der Schlacht um Berlin im Gelände zu studieren.
Programm
Dienstag
Abflug am Morgen ab Flughafen Zürich nach Berlin-Tegel. Carfahrt zum Mittagessen im Raum Gesundbrunnen. Danach Verschiebung zu Fuss zum Flak-Bunker Humboldhain mit anschliessender Besichtigung des Bunkers. Anschliessend Fahrt ins Hotel in der Berliner Innenstadt. Nach dem Zimmerbezug, Vortrag über «Berlin unter den Nationalsozialisten». Danach Apéro und Abendessen im Hotel. Übernachtung***** in Berlin.
Mittwoch
Fahrt nach Seelow mit anschliessendem Vortrag «Die Schlacht um die Seelower Höhen – eine historische Einordnung». Anschliessend Fahrt ins Gelände mit Ausführungen zur Bildung der Brückenköpfe durch die Sowjetischen Armeen. Mittagessen in Gorgast. Nachmittags: Kampf um die Festung Küstrin; Erweiterung der Brückenköpfe und deutscher Angriff auf Küstrin; Beginn der Operationen gegen Berlin am 16. April 1945. Besichtigung der Gedenkstätte «Seelower Höhen». Danach Rückfahrt ins Hotel. Spaziergang ins Nicolaiviertel und Abendessen in einem gemütlichen Restaurant. Individuelle Rückkehr ins Hotel. Übernachtung***** in Berlin.
Donnerstag
Fahrt nach Halbe. Vortrag über die militärische Lage ab dem 19. April 1945 im Bereich der neunten Armee und von Teilen der vierten Panzerarmee. Orientierung im Gelände über die Lageentwicklung auf beiden Seiten. Einkesselung der deutschen Kräfte im Raum Halbe. Ausbruch der deutschen Armeen aus Halbe in Richtung Teupitz. Einfaches Mittagessen im Gelände. Informationen über die verlustreichen Rückzugskämpfe bis zum Erreichen der Stellungen der zwölften Armee. Besuch des Waldfriedhofs in Halbe. Danach Rückfahrt nach Berlin und Abendessen im Hotel. Übernachtung***** in Berlin.
Freitag
Vortrag «Der Untergang von Berlin». Danach Fahrt nach Wünsdorf. Rundfahrt in Zossen-Wünsdorf und Orientierung über «100 Jahre Militärgeschichte Zossen-Wünsdorf». Mittagessen in Wünsdorf mit anschliessend freier Besichtigung der verschiedenen Museen wie Garnisonsmuseum, Roter Stern, Spitzbunker sowie der Bücherstadt. Danach Besichtigung der deutschen Bunker Maybach I und Nachrichtenbunker Zeppelin sowie des sowjetischen Luftlagebunkers aus der Zeit des Kalten Krieges. Rückfahrt nach Berlin mit anschliessendem Spaziergang zu den Hackeschen Höfen und gemeinsames Abendessen. Individuelle Rückkehr ins Hotel. Übernachtung***** in Berlin.
Samstag
Vortrag «Berlin nach dem Kriegsende». Fahrt zum Holocaustdenkmal mit anschliessendem Rundgang und Informationen über das ehemalige Regierungsviertel mit Reichskanzlei, Führerbunker, Propaganda- und Luftfahrtministerium etc. Ab ca. 1100 Uhr Zeit zur freien Verfügung mit individuellem Abendessen. Individuelle Rückkehr ins Hotel. Übernachtung***** in Berlin.
Sonntag
Fahrt nach Gatow und Besichtigung des Luftwaffenmuseums. Danach Fahrt zum Flughafen Berlin-Tegel und Rückflug nach Zürich.