Hans Rudolf Fuhrers neue Reise führt Sie im Mai  in einen Staat zwischen Europa und Asien. Serbien kann sich in der Schweiz nicht ungeteilter Sympathie erfreuen. Das Bosnien- und das Kosovo- Problem wird meist serbienfeindlich diskutiert. Es ist deshalb unabdingbar, die Geschichte dieses Volkes vor Ort möglichst vorurteilsfrei kennen zu lernen.

Wir öffnen den Fächer von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Der historische Erfahrungsschatz, den dieses Volk in tragischer Weise in den vergangenen Jahrhunderten auf dem „Pulverfass“ Balkan anhäufen musste, hat die Bevölkerung geprägt. Die geostrategische Lage in der Zwischenzone Ost führte dazu, dass viele Konflikte zwischen Europa und Asien auf diesem Territorium ausgetragen wurden. Dazu kamen die inneren Probleme der verschiedenen Volksgruppen. Seien wir uns bewusst: Im Unterschied zu den Westeuropäern von heute haben die Serben noch am eigenen Leib erlebt, was Krieg bedeutet.

Mit der Person von Nicolas Doxat lernen wir zudem einen Schweizer des 18. Jahrhunderts kennen, der als Erbauer der Festung Belgrad in österreichisch-ungarischen Diensten zu höchsten Ehren aufgestiegen und nach der erfolglosen Verteidigung von Niš gegen die Türken ehrenlos als Verräter auf dem Schafott gestorben ist. Sein Schicksal ist weitgehend mit dem von Feldmarschall Paulus in Stalingrad vergleichbar, auch wenn der Schluss der Tragödie ein anderer ist.

Es erwartet Sie eine Reise, die Ihnen viel Schönes zu schauen, Interessantes zu hören, aber auch zu denken geben wird.

Programm

Sonntag

0715 Abflug mit Swiss ab Zürich nach Belgrad.

Kurze Rundfahrt durch die Serbische Hauptstadt für einen ersten Eindruck, Treffen mit dem Schweizer Verteidigungsattaché und Empfang in der Schweizer Botschaft. Individuelles Abendessen in der Stadt (fak.). Übernachtung**** (vier Nächte) in Belgrad.

Montag

Wir fahren nach Karadjordjevo (Titos Sommer Residenz) und dann in das Jagdrevier der Partei in Morovic, wo wir auch das Mittagessen einnehmen. (Noch fehlt die definitive Erlaubnis der neuen Regierung für den ersten Teil.) Am Nachmittag lernen wir an der Sremski Front eine unbekannte Phase des Zweiten Weltkriegs kennen. Am späteren Nachmittag geniessen wir eine Flussfahrt auf der Donau mit Abendessen. Übernachtung in Belgrad.

Dienstag

Wir besuchen die Vojvodina und Novi Sad und spüren den Hauch der ungarischen Tiefebene. In der Festung Petrovaradin hoch über der Donau studieren wir die Auseinandersetzung Österreich-Ungarns mit dem Osmanischen Reich. Am Nachmittag besuchen wir die orthodoxen Klöster von Krušedol und Hopovo – ein kultureller Höhepunkt. Individuelles Abendessen (fak.) und Übernachtung in Belgrad.

Mittwoch

Ganztägige begleitete Stadtrundfahrt bzw. teilweise Stadtbummel durch Belgrad (u.a. Innenstadt, Kalemegdan Festung). Abendessen im Restaurant Terrace auf dem Festungsgelände hoch über der Donau. Übernachtung in Belgrad.

Donnerstag

Busfahrt zum Donauknie (Eisernes Tor) mit Besichtigung der Sehenswürdigkeiten (Festung Smederevo, römische Ausgrabung von Viminacium, Steinzeitsiedlung von Lepenski vir). Das Mittagessen nehmen wir in Donji Milanovac ein und fahren dann durch eine eindrückliche, waldige Gegend nach Niš, wo wir die von Nicolas Doxat verteidigte und kampflos übergebene Festung besichtigen. Gemeinsames Abendessen und Übernachtung**** in Niš.

Freitag

Nach dem Morgenessen Fahrt nach Cele Kula, wo wir durch die römischen Überreste der Mediana spazieren. Weiterfahrt zum eindrücklichen Wehrkloster Manasia, in dessen Nähe wir das Mittagessen einnehmen. Dann führt die Fahrt nach Topola, wo die serbische Seele sichtbar schlägt. Mit dem Schweizer Botschafter Ruch geniessen wir ein gemeinsames Abendessen. Übernachtung**** in Belgrad.

Samstag

Auf dem Aussichtsberg Avala überblicken wir noch einmal Belgrad und nehmen am Ehrenmal Abschied von Serbiens einzigartiger Vergangenheit. Nach dem Mittagessen Verschiebung zum Flughafen und Rückflug mit Swiss nach Zürich mit voraussichtlicher Ankunftszeit um 1635.

Reiseleitung

PD Dr. Hans Rudolf Fuhrer, Meilen

André Rüegg’s Fotogalerie

Bilder Galerie