Oberst i Gst (a D) Urs Ehrbar

9. Mai 2015

Befestigungsanlagen am Seerücken

„Besondere Bedeutung hat der Unterabschnitt Kreuzlingen. Die Deutschen sind schon im Besitz der Rheinbrücken und können vor Kriegsausbruch einen Teil ihrer Truppen links des Rheins bereitstellen. Mit einer Unternehmung von Konstanz aus im Moment der Eröffnung von Feindseligkeiten ist also mit Bestimmtheit zu rechnen…“

Mit dieser Einschätzung begründete der damalige Generalstabschef Jakob Labhardt am 11. Februar 1937 die Notwendigkeit, den Festungsgürtel Kreuzlingen zu erstellen.

Der Bau dieser Verteidigungslinie, die auf einer Länge von 11.5 km mehr als 80 Bunker und Werke umfasste, wurde 1937 in Angriff genommen und bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs weitgehend fertiggestellt. Taktischer Zwecke des „Werkgürtels“, wie die ursprüngliche Bezeichnung lautete, war es, einen feindlichen Stoss über die bewaldeten Höhen des Seerückens ins Thurtal zu verhindern. Der Werkgürtel war der wichtigste Frontabschnitt im Dispositiv der Grenzbrigade 7 (Gz Br 7), die mit der Truppenordnung 38 (TO 38) geschaffen worden war.

Ursprünglich mit dem Maschinengewehr (Mg 11) und der Panzerabwehrkanone (Pak) 4.7 cm ausgerüstet, wurden die Infanteriewerke des Festungsgürtels bis zur Aufhebung der Grenzbrigade 7 im Jahre 1994 genutzt. In den sechziger Jahren wurden allerdings das Mg 11 durch das Mg 51 ersetzt und Pak vom Kaliber 9 cm eingebaut. Im Verlaufe des Kalten Krieges wurde die Feuerkraft der Gz Br 7 durch den Einbau von 12 cm Festungsminenwerfer verbessert und das Dispositiv durch Geländeverstärkungen entlang der A7, im Raum Hugelshofen sowie in Weinfelden verstärkt.

Programm

0800 Abfahrt mit Car ab Zürich, Carparkplatz Sihlquai. Nach Eintreffen im ehemaligen Kommandoposten in Weinfelden erfolgen Informationen über Grundentschluss und kontinuierliche Anpassung des Dispositives im Verlauf des 20. Jahrhunderts. Die Situation der „Schweiz im Kalten Krieg“ wird durch einen kurzen Filmbeitrag in Erinnerung gerufen. Anlässlich der Besichtigung des Infanteriewerks „Dorfbunker Bottighofen“ vermittelt ein weiterer Filmbeitrag die Geschichte des Festungsgürtels.

Mittagessen in einem schöngelegenen Restaurant in Tägerwilen. Nachmittags Erkundung des westlichen Abschnitts des Festungsgürtels, teilweise zu Fuss (Marschzeit 45 Min, Gelände gegen den Untersee abfallend). Kaffeehalt am Untersee, Abschluss und Fazit der Reise. Rückfahrt nach Zürich.

1730 ca. Ankunft in Zürich, Carparkplatz Sihlquai

Reisebericht

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Erschienen im GMS Magazin Nr. 84-2015

Bilderggalerie

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