Oberst (a D) Rudolf Wicki
Brigadier (a D) Rudolf Läubli

2. September 2014

 

Unsere Luftwaffenspezialisten Rudolf Wicki  und Rudolf Läubli begleitet Sie unter der Woche an die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100. Geburtstag unserer Luftwaffe, zum 50. Geburtstag der Patrouille Suisse und zum 25. Geburtstag des PC 7-Teams.

Die Geschichte der Schweizer Luftwaffe ist sehr wechselvoll und geprägt durch einen ständigen Kampf um neues Flugmaterial und der dazugehörigen Infrastruktur. Die ersten Piloten der Luftwaffe waren talentierte Pioniere, die alles daran setzten, um in der Aviatik weiter zu kommen. Bei der Kriegsmobilmachung am 1. August 1914 hatte die Schweiz keine Luftwaffe. Acht Offiziere und Unteroffiziere rückten mit ihren eigenen oder requirierten Flugzeugen ein. Ab diesem Zeitpunkt besass die Eidgenossenschaft also eine Fliegerabteilung. Erster Stützpunkt war das Beundenfeld in Bern. Im Dezember dislozierten die Flieger nach Dübendorf, um dort von Oskar Bider weiter ausgebildet zu werden. Ende 1918 wurde der Flugplatz Dübendorf vom Bund für Fr. 380‘000.- gekauft.
In den Zwischenkriegsjahren wurde die Führungsstruktur aufgebaut, die Ausbildung der Piloten und Bodenmannschaften vorangetrieben und die erforderlichen Flugplätze und Bauten zum Betrieb und Unterhalt erstellt. Im Jahre 1924 bestanden die Fliegertruppen aus vier Jagd- und zwölf Beobachterkompanien und verfügten über 234 Flugzeuge. Am 7. Dezember 1932 trat der Bundesratsbeschluss über die Truppenordnung der Fliegertruppen in Kraft. Der Bereitschaftszustand der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen war bei der Mobilmachung im Jahre 1939 sehr prekär. Am 30. August standen total 207 (aber nur 89 kriegstaugliche) Flugzeuge zur Verfügung. Trotzdem hatte die Luftwaffe die Feuertaufe zu bestehen. In 705 Einsätzen wurden 14 fremde Flugzeuge abgeschossen. Drei eigene Flugzeuge gingen verloren.

In den Nachkriegsjahren erfolgte der Ausbau der Flugwaffe kontinuierlich und bis 1958 wurden in relativ rascher Folge die Flugzeuge „Vampire“, „Venom“ und „Hunter“ beschafft. Im Kalten Krieg wurde auch die Führungsinfrastruktur ausgebaut. Parallel dazu war auch der Versuch unternommen worden, selber Kampfjets zu entwickeln. DieseAmbitionen mussten nach den gescheiterten Projekten P-16 und N-20 allerdings wieder begraben werden. Käufe von Kampfflugzeugen lösten immer wieder heftige Diskussionen aus. 1961 artete die Beschaffung der Mirage-Kampfflugzeuge zum „Mirage-Skandal“ aus, da die Kosten weit über dem bewilligten Kredit lagen. Die Beschaffung von Alouette II und III – Helikoptern begann ebenfalls anfangs der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Der „Null-Entscheid“ des Bundesrats zur Beschaffung eines Erdkampfflugzeugs im September 1972 bewirkte eine Bestandeslücke bei der Luftwaffe. Um diese Schwäche zu beheben, beschloss das Parlament 1976, 110 F-5E/F TIGER II Raumschutzjäger zu beschaffen.
Der Fall der Berliner Mauer zog auch strategische Änderungen für die Luftwaffe nach sich. In diese unruhige Zeit fiel die Beschaffung des F/A-18. Gegen diesen Kauf wurde eine Volksinitiative gestartet, die aber 1993 vom Volk abgelehnt wurde. Die Luftwaffen-Einsätze wurden vielfältiger und auf Luftpolizei- und Grenzüberwachungsaufgaben ausgeweitet. Seither stehen F/A-18 täglich als „Luftpolizei“ im Einsatz und unterstützen bei Sonderanlässen wie dem G8-Gipfel oder dem WEF die Sicherheitskräfte von der Luft aus. Im April 1999 setzte die Luftwaffe erstmals Super Pumas in Albanien ein, um humanitäre Hilfe zu leisten. Ähnliche Missionen wurden seither in Indonesien, Bosnien und im Kosovo geflogen.
Die Jubiläumsaktivitäten „100 Jahre Schweizer Luftwaffe“ werden am internationalen Luftfahrttreffen AIR14 Payerne Ende August / anfangs September 2014 einen Höhepunkt erreichen. Dieser Anlass dauert eine ganze Woche, während welcher sich viele Piloten, Flugzeuge, Oldtimer, Warbirds, Kunstflugteams und legendäre Persönlichkeiten ein Stelldichein geben werden, um unsere Luftwaffe gebührend zu ehren und zu feiern.

Programm

Dienstag
0715 Abfahrt mit Car ab Zürich Sihlquai via Bern (Zustiegsmöglichkeit Neufeld) nach Payerne. Ka eepause unterwegs. Briefing über die Organisation und Sicherheitsvorkehrungen der AIR14 im Museum Clin d’Ailes. Besichtigung einer Sonderausstellung. Mittagessen auf dem Flugplatzgelände. Mitverfolgen des Trainings von Flugvorführungen. Referat durch Korpskommandant (a D) Markus Gygax zur „Geschichte der Schweizer Luftwaffe“. Rückfahrt via Bern (Ausstiegsmöglichkeit Neufeld) nach Zürich, kleine Zwischenverpflegung an Bord.
2000 ca. Ankunftszeit in Zürich, Carparkplatz Sihlquai.