Oberst i Gst Christian Bäder

Samstag, 29. September 2018

Kampf um Vorherrschaft und Souveränität, ums Wort und den wahren Glauben

«Unter den stattlichen Männern, die in der Nähe des Banners ritten, war Ulrich Zwingli selbst, und sein sympathischer Anblick erhellte die Seele des unverwandt schauenden Weibes. Der schlanke Mann trug über dem langen Gelehrten- oder Predigerrocke einen guten Stahlharnisch, seinen Kopf schützte ein eigentümlicher runder Stahlhut mit breitem Rande, auf der Schulter lehnte eine halblange eiserne Halbarte oder eher Streitaxt von zierlicher Form, und an seiner linken Seite hing das Schwert.»

Gottfried Keller – Ursula (Züricher Novellen)

Im Zuge der Reformation vor bald 500 Jahren kam es auch in der damaligen Eidgenossenschaft zu bewaffneten innereidgenössischen Auseinandersetzungen. Nicht zufällig fanden diese im Knonauer Amt in unmittelbarer Nähe zur Reformationsgrenze statt. Eine Zürcher Vorhut hatte in Kappel einen direkten Durchbruch der Hauptmacht der Fünf Orte Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Luzern Richtung Zürich zu verhindern und den Anmarsch des Zürcher Hauptbanners zu decken. Nach einer überhasteten Mobilmachung beschlossen die Zürcher am 11. Oktober 1531 um zehn Uhr morgens, das Hauptbanner mit bereits einigen hundert Mann abmarschieren zu lassen und die später ankommenden Krieger einzeln oder gruppenweise nachzusenden. Auf die tagelange Saumseligkeit folgte jetzt „ein grosz unruow“. An der Spitze ritt, zusammen mit den Hauptleuten, Huldrych Zwingli. Beim Aufbruch sei Zwinglis Pferd rückwärts gelaufen, als er es besteigen wollte – ein böses Omen!
Die Reise führt uns von Zürich über den Albispass nach Kappel am Albis. Zu Fuss und mit dem Car begeben wir uns auf Zwinglis letzten Weg, welcher ihn am 11. Oktober 1531 von Zürich auf das Schlachtfeld von Kappel führte. Dort erlitt er einen tapferen Soldatentod in den vordersten Reihen. Der Tag endet dann versöhnlich am Milchsuppenstein, welcher an dieses populäre Ereignis der Schweizer Geschichte erinnert.

Programm

0840 Uhr Treffpunkt in Zürich beim Zwinglidenkmal vor der Wasserkirche (ca. 20 Gehminuten vom Hauptbahnhof). Besichtigung des Zwingliportals am Grossmünster. Zu Fuss weiter zur Helferei. Im Anschluss Kaffeehalt im Zunfthaus zur Schmiden gefolgt von einer Führung durch das Zunfthaus. Anschliessend Rundgang über Rathaus, Schipfe und St. Peter zum Stadthausquai. Carfahrt über den Albispass nach Hausen am Albis. Mittagessen im Restaurant Löwen. Nachmittags Fussmarsch zum Zwinglidenkmal in Kappel am Albis und zum Milchsuppenstein in Ebertswil. Rückfahrt mit dem Car über Baar Bahnhof (mit Anschluss in die Innerschweiz) nach Zürich. Erwartete Ankunft in Zürich um 1700 Uhr.

Bildergalerie

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